Texte von Adrian Woods in der Irren-Offensive
Irren-Offensive Nr. 4: Seiten 22/23
Ich habe gerade diese Zitate herausgenommen, weil sich hier der Unterschied zwischen Raum und Realität am krassesten zeigt.
In der Zwischenzeit hat der ‚Verein zum Schutz vor Psychiatrischer Gewalt e.V.‘ das Projekt samt Millionenspende der IrrenOffensive entrissen. Dieser Verein wurde zuerst verkauft als ein „Schein“-Verein, der nur aus rein formellen Gründen ins Leben gerufen „mußte“. (Übrigens ist daß eine sehr wichtige Erfahrung, die ich aus dieser scheußlichen Geschichte gelernt habe: glaube nie an „schein“ Positionen die Gewalt inne haben. MACHT ist MACHT und wird im Notfall auch benützt. Und manchmal auch zu Recht. Aber es ist kein „schein“ wenn es nur auf den freiwilligen Verzicht seiner Macht beruht.)
In dem Konzept für das Weglaufhaus des ‚Vereins z.S.v.p. Gewalt e.V.‘ steht:
„Aus den dargestellten Problemkonstellationen und Tätigkeitsbereichen ergibt sich, daß eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen sinnvoll ist. DiplompädagogInnen, Psychologlnnen, Sozialarbeiterlnnen, Diplom-Soziologlnnen“, –
Wir müssen uns hier eine kleine Pause erlauben um wieder etwas Luft schnappen zu können. Und weiter –
„sowie nicht speziell im Sozialbereich beruflich qualifizierte, aber aufgrund ihrer Lebenserfahrung für die Arbeit mit Psychiatrie-Betroffenen …“
Also die Psychiatrie-Betroffenen nur noch als Objekt genannt.
Diese „Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen“ erschien dem Verein so „sinnvoll“, daß er nicht weniger als „FÜNF“ Irren-Offensive-Mitglieder aus dem Verein rausgeschmissen hat, als sie sich dagegen geäußert haben. Ich sagte „nicht weniger“ als fünf weil der Verein damals insgesamt ca. siebzehn Mitglieder hatte die fünf mitgezählt! Der Verein hat gleichzeitig die Mitgliedschaft von drei Nicht-Betroffenen von der ordentlichen zu der fördern Mitgliedschaft umgewandelt, d.h. sie haben ihnen ihr Stimmrecht entzogen. Also, neun Mitglieder haben faktisch acht rausgeschmissen! Sie haben auf dem Protokoll der Mitgliederversammlung ganz frech die Nicht-Betroffene und die Betroffene in zwei voneinander getrennte Gruppen abgefertigt. Noch was, einer von den neun, Peter Lehmann, war gerade an diesem Abend aufgenommen worden, um an der großen Schlacht teilnehmen zu können.
In der Satzung des Vereins ist zu lesen: „Die Mitspracherechte von Menschen, die InsassInnen in psychiatrischen Anstalten waren oder sind (im folgenden PsychiatrieBetroffene genannt), werden im Verein zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt e.V. besonders geschützt.“. So ein Hohn!!! Einer von den rausgeschmissenen saß gerade in der Klapse, eine war im Urlaub, einer war bei sich schon eine Zeitlang zu Hause, da es ihm ziemlich mies ging und die letzten zwei sind nicht hingegangen, da die Farce vorauszusehen war. Übrigens, einige IrrenOffensivlerInnen dürften überhaupt nicht in dem Verein eintreten. Der oben genannte Mensch wirft ein interessantes Problem auf. Einige Leser sind vielleicht ein bißchen verwirrt. Lehmann? Peter? Ist das nicht der Autor des Chemischen Knebeles? Hat er nicht was mit der Irren-Offensive zu tun? In der Tat hat er. Er ist zur Zeit Mitglied und war ein wesentliches Gründungsmitglied des Vereins gewesen. Von den neun die an der großen Schlacht teilgenommen haben, sind nicht weniger als fünf derzeitige (und gegenwärtige) Mitglieder der Irren-Offensive.
Die meisten Affen unter uns bemerken hierin zuerst keinen Verrat. Aus dem zuvor gesagten stehe es in der Irren-Offensive zahlenmäßig fünf zu fünf. Sie brauchen mehr Stimmen bevor sie entscheiden können wer recht hat. Die Absurdität der Demokratie.
A.W.