Texte von Ludger Bruckmann in der Irren-Offensive

Irren-Offensive Nr. 1: Eine zerrissene Anstaltseinweisung und die Folgen

Schlimme Ängste hatte ich; fühlte mich gehetzt und verfolgt wie ein Tier, das keine Aussicht hat, sich zu verstecken. Meine Bewegungen waren hektisch, nervös; die Muskeln waren verspannt. Mein älterer Bruder brachte mich in die Universitätsklinik des Essener Klinikums. Der kalte, moderne Bau mit den vielen Hinweisschildern und Pfeilen, den hermetisch verschlossenen Gängen, das alles irritierte mich und mir wurde es unmöglich, mich zu orientieren. Meine Angst vergrößerte sich erheblich. Der Oberarzt im weißen Kittel strahlte aus: ‚Du bist mir jetzt ausgeliefert!‘ – Als ich sagte: „Ich will keine Spritze!“ antwortete der Oberarzt: „Was wir dann mit Ihnen machen, ist kaum auszuhalten. Wir müssen Ihnen dann sehr wehtun!“ – Ich hatte ohnehin geglaubt, ich sollte qualvoll zu Tode gebracht werden, daher hatte ich große Angst, mich den Anordnungen zu widersetzen. Mein Zustand verschlechterte sich beängstigend. Die hohe Dosis der „Medikamente“ verursachte bei mir, daß es zu einer Gesichtsverspannung oder -verzerrung kam, welche dann durch „Gegenmedikamente“ behoben wurde. Einen Monat später holte mich meine Mutter aus der „Klinik“, was die Ärzte als verantwortungslos betrachteten.
Als ich dem Oberarzt dann noch sagte: „Ich habe überhaupt keine Stimmen gehört“, verlor er seine sonst so gute Beherrschung. So wurde ich zum ersten Mal abgestempelt mit der Diagnose: paranoide Schizophrenie!

Nach Beendigung des Klinikaufenthaltes bekam ich weiterhin Imapspritzen … bis zur nächsten Psychose!
So landete ich beim Amtspsychiater. Völlig verwirrt und mit bruchstückhaften, zusammenhanglosen Worten erzählte ich ziemlich konfuses Zeug, als ich meine Angst mitteilen wollte. Der Mann füllte, ohne auf mich einzugehen, die Einweisung in eine „Klinik“ aus. Seine Diagnose stand sofort fest. Er zeigte aber großes Verständnis für den Menschen, der mich in die „Klinik“ bringen wollte. Als ich fragte: „Warum geben Sie mir eine Spritze, ich tue doch gar nichts“, war seine Antwort: „Sie müssen die unbedingt haben, sonst passiert Schlimmes mit Ihnen!“ Mit der Diagnose „paranoide Schizophrenie“ und einer Klinikeinweisung von vorläufig drei Monaten, was aber über Jahre hinaus gehen sollte, wurde ich weggeschickt. Diesen Einweisungsschein habe ich zerrissen!

Ein Jahr später in Berlin erlebte ich eine Zwangseinweisung in die Karl Bonhoeffer-Nervenklinik (K.B.N.): Es war mein erster Urlaubstag. Ich stellte mich vor ein Polizeifahrzeug und ließ es nicht weiterfahren. Die Polizisten waren sensibel wie Baumstämme und legten mir gleich Handschellen an. Die Zwangseinweisung kam daraufhin sehr schnell zustande. Als ich dann einen Tag Ausgang aus der K.B.N. bekommen hatte, habe ich die „Medikamente“ nicht eingenommen. Der „behandelnde“ Psychiater mußte zu seinem Erstaunen feststellen, daß es mir viel besser ging. Erst nach vielen Gesprächen mit dem Chefarzt, der mich monatelang dabehalten wollte, wurde dem behandelnden Arzt freie Hand gelassen. So wurde ich schon nach zwei Wochen trotz Zwangseinweisung entlassen! Vor last drei Jahren hatte ich mich in Essen mit dem zerrissenen Einweisungsschein in meine Wohnung eingeschlossen. Ich war grenzenlos mißtrauisch und völlig verschlossen, nur zu zusammenhanglosem Stottern fähig. Also kurz, ich befand mich wieder in dem schrecklichen Zustand, den ich ja zur Genüge kannte.

Mein jüngerer Bruder holte mich in diesem Zustand nach Berlin. In der Mommsenstraße 52 machte ich dann Einzeltherapie. Der Therapeut hörte meinen wirren Gedanken intensiv zu. Ich hatte das Gefühl, hier versteht mich einer. Als der Therapeut fragte: „Was meinst Du denn dazu?“ fing ich laut zu lachen an, denn zum ersten Mal wurde ich nach meiner Meinung gefragt! Der Therapeut besaß die Eigenschaft, sehr gut zuzuhören und bei Sachen oder Dingen, die ihm unklar erschienen, Fragen zu stellen, die ich aber selbst beantwortete; so wurde mir keine Entscheidung abgenommen.

In dieser Zeit stand mir mein Bruder hilfreich zur Seite. Er kümmert sich nicht nur um mich, sondern er half mir, wenn ich um Hilfe bat; ich konnte vieles mit ihm besprechen. Bald wurde das KommRum aufgebaut; dort machte ich dann Gruppentherapie; in dieser Zeit erlebte ich starke Gefühlsschwankungen. Wir gründeten kurz danach eine Selbsthilfegruppe unter dem Namen Irren-Offensive, die nur aus Patienten oder ehemaligen Patienten besteht.Vor einiger Zeit habe ich mich zum ersten Mal von einem Psychiater krankschreiben lassen. Er wollte mir „Medikamente“ geben und mich in die Nervenanstalt einweisen. Ich verweigerte dies. Mit der Drohung „Hält dieser Zustand länger als zehn Tage an, werde ich Sie in eine Klinik einweisen!“, entließ er mich.

Durch Hilfe von verständnisvollen Menschen aus der Irren-Offensive habe ich es geschafft, mit meiner Situation umzugehen und war nach zehn Tagen wieder o.k. Kein anderer als ein Betroffener kann das nachvollziehen, was in dem Zustand an Schrecklichem und Schmerzlichem passiert. Jetzt lebe ich fast drei Jahre in Berlin ohne „Medikamente“ und „Kliniken“ – bis auf die Zwangseinweisung in die K.B.N. In dieser Zeit habe ich in einer mir völlig neuen Umgebung mir Schlimme Ängste hatte ich; fühlte mich gehetzt und verfolgt wie ein Tier, das keine Aussicht hat, sich zu verstecken. Meine Bewegungen waren hektisch, nervös; die Muskeln waren verspannt. Mein älterer Bruder brachte mich in die Universitätsklinik des Essener Klinikums. Der kalte, moderne Bau mit den vielen Hinweisschildern und Pfeilen, den hermetisch verschlossenen Gängen, das alles irritierte mich und mir wurde es unmöglich, mich zu orientieren.

Meine Angst vergrößerte sich erheblich. Der Oberarzt im weißen Kittel strahlte aus: ‚Du bist mir jetzt ausgeliefert!‘ – Als ich sagte: „Ich will keine Spritze!“ antwortete der Oberarzt: „Was wir dann mit Ihnen machen, ist kaum auszuhalten. Wir müssen Ihnen dann sehr wehtun!“ – Ich hatte ohnehin geglaubt, ich sollte qualvoll zu Tode gebracht werden, daher hatte ich große Angst, mich den Anordnungen zu widersetzen. Mein Zustand verschlechterte sich beängstigend. Die hohe Dosis der „Medikamente“ verursachte bei mir, daß es zu einer Gesichtsverspannung oder -verzerrung kam, welche dann durch „Gegenmedikamente“ behoben wurde. Einen Monat später holte mich meine Mutter aus der „Klinik“, was die Ärzte als verantwortungslos betrachteten.
Als ich dem Oberarzt dann noch sagte: „Ich habe überhaupt keine Stimmen gehört“, verlor er seine sonst so gute Beherrschung. So wurde ich zum ersten Mal abgestempelt mit der Diagnose: paranoide Schizophrenie!

Nach Beendigung des Klinikaufenthaltes bekam ich weiterhin Imapspritzen … bis zur nächsten Psychose!
So landete ich beim Amtspsychiater. Völlig verwirrt und mit bruchstückhaften, zusammenhanglosen Worten erzählte ich ziemlich konfuses Zeug, als ich meine Angst mitteilen wollte. Der Mann füllte, ohne auf mich einzugehen, die Einweisung in eine „Klinik“ aus. Seine Diagnose stand sofort fest. Er zeigte aber großes Verständnis für den Menschen, der mich in die „Klinik“ bringen wollte. Als ich fragte: „Warum geben Sie mir eine Spritze, ich tue doch gar nichts“, war seine Antwort: „Sie müssen die unbedingt haben, sonst passiert Schlimmes mit Ihnen!“ Mit der Diagnose „paranoide Schizophrenie“ und einer Klinikeinweisung von vorläufig drei Monaten, was aber über Jahre hinaus gehen sollte, wurde ich weggeschickt. Diesen Einweisungsschein habe ich zerrissen!

Ein Jahr später in Berlin erlebte ich eine Zwangseinweisung in die Karl Bonhoeffer-Nervenklinik (K.B.N.): Es war mein erster Urlaubstag. Ich stellte mich vor ein Polizeifahrzeug und ließ es nicht weiterfahren. Die Polizisten waren sensibel wie Baumstämme und legten mir gleich Handschellen an. Die Zwangseinweisung kam daraufhin sehr schnell zustande. Als ich dann einen Tag Ausgang aus der K.B.N. bekommen hatte, habe ich die „Medikamente“ nicht eingenommen. Der „behandelnde“ Psychiater mußte zu seinem Erstaunen feststellen, daß es mir viel besser ging. Erst nach vielen Gesprächen mit dem Chefarzt, der mich monatelang dabehalten wollte, wurde dem behandelnden Arzt freie Hand gelassen. So wurde ich schon nach zwei Wochen trotz Zwangseinweisung entlassen! Vor last drei Jahren hatte ich mich in Essen mit dem zerrissenen Einweisungsschein in meine Wohnung eingeschlossen. Ich war grenzenlos mißtrauisch und völlig verschlossen, nur zu zusammenhanglosem Stottern fähig. Also kurz, ich befand mich wieder in dem schrecklichen Zustand, den ich ja zur Genüge kannte.

Mein jüngerer Bruder holte mich in diesem Zustand nach Berlin. In der Mommsenstraße 52 machte ich dann Einzeltherapie. Der Therapeut hörte meinen wirren Gedanken intensiv zu. Ich hatte das Gefühl, hier versteht mich einer. Als der Therapeut fragte: „Was meinst Du denn dazu?“ fing ich laut zu lachen an, denn zum ersten Mal wurde ich nach meiner Meinung gefragt! Der Therapeut besaß die Eigenschaft, sehr gut zuzuhören und bei Sachen oder Dingen, die ihm unklar erschienen, Fragen zu stellen, die ich aber selbst beantwortete; so wurde mir keine Entscheidung abgenommen.

In dieser Zeit stand mir mein Bruder hilfreich zur Seite. Er kümmert sich nicht nur um mich, sondern er half mir, wenn ich um Hilfe bat; ich konnte vieles mit ihm besprechen. Bald wurde das KommRum aufgebaut; dort machte ich dann Gruppentherapie; in dieser Zeit erlebte ich starke Gefühlsschwankungen. Wir gründeten kurz danach eine Selbsthilfegruppe unter dem Namen Irren-Offensive, die nur aus Patienten oder ehemaligen Patienten besteht.
Vor einiger Zeit habe ich mich zum ersten Mal von einem Psychiater krankschreiben lassen. Er wollte mir „Medikamente“ geben und mich in die Nervenanstalt einweisen. Ich verweigerte dies. Mit der Drohung „Hält dieser Zustand länger als zehn Tage an, werde ich Sie in eine Klinik einweisen!“, entließ er mich.
Durch Hilfe von verständnisvollen Menschen aus der Irren-Offensive habe ich es geschafft, mit meiner Situation umzugehen und war nach zehn Tagen wieder o.k. Kein anderer als ein Betroffener kann das nachvollziehen, was in dem Zustand an Schrecklichem und Schmerzlichem passiert. Jetzt lebe ich fast drei Jahre in Berlin ohne „Medikamente“ und „Kliniken“ – bis auf die Zwangseinweisung in die K.B.N. In dieser Zeit habe ich in einer mir völlig neuen Umgebung mir meine Wohnung besorgt, dazu meinen Arbeitsplatz trotz Zwangseinweisung nicht nur erhalten, sondern erheblich verbessert. Ein Gerichtsverfahren wegen Nötigung eines Polizeifahrzeuges habe ich gewonnen. Ich arbeite in verschiedenen Gruppen wie Irren-Offensive, Beschwerdezentrum und in der Nachbarschaftshilfe mit.

Diese drei Jahre und den Rest meines Lebens hätte ich nach Ansicht von Experten, Kapazitäten und Psychiatern in Klapsmühlen dahinvegetieren müssen; den notwendigen Einweisungsschein hatte ich ja schon in der Hand.

Ludger Bruckmann


 

Irren-Offensive Nr. 2: Ein Ver-rückter an der Uni
Ludger aus der Irren-Offensive deckt Verblödung

an der Uni im Fach Psychopathologie (= Lehre von den Geisteskrankheiten) auf.
Wir drucken ohne Kommentar einen offenen Brief ab, den Studenten nach einem von Ludger provozierten Zwischenfall verfaßt haben. Im Anschluß daran Ludgers Stellungnahme:
Offener Brief an Studenten und Lehrkräfte am PI (= Psychologisches Institut), insbesondere an den Doktor Berzewski am Klinikum Steglitz:

Wie am PI Autorität die Diskussion ersetzen kann – und wie die Studenten des erlauben.
,Im Hörsaal Ost im Klinikum Steglitz hält Dr. Berzewski jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr eine Vorlesung über allgemeine Psychopathologie – für Studierende im Hauptstudium. Ein Mikrofon, eine Lautsprecheranlage und ein weißer Kittel ermöglichen Herrn Berzewski, seine Lehre flüsternd den Studenten zu vermitteln. Der Hörsaal ist groß, die Studentenzahl ebenfalls, und um durchdringen zu können, muß der Student seine Fragen oder gar Einsprüche laut, deutlich und knackig formulieren. Für jeden Nicht-Psychiater ist dies nicht immer so einfach, und besonders von den Kommilitonen wäre eine unterstützende Solidarität zu erwarten.

Am 25. November entstand folgende infame Situation: Als Herr Berzewski (dessen Fachkompetenz hier nicht angezweifelt werden soll) über die Wirkung von Psychopharmaka dozierte, meldete ein Student Zweifel an. Als Argument diente ihm eigene Erfahrung mit Psychopharmaka. Ob dieser Einzelfall für den Kontext der Vorlesung relevant sei, wäre zu diskutieren. Als der Einwand zum zweiten Mal kam, schlug Herrn Berzewskis Ablehnung in Aggression um (wobei er sich natürlich nicht im Ton vergriff). Der Student wurde deutlich von Herrn Berzewski aufgefordert, ruhig zu sein. Wenn dies nicht geschehe, würde Herr Berzewski Maßnahmen treffen, d.h. den Studenten dazu zwingen, den Hörsaal zu verlassen.

Hier liegen, finden wir, ein eindeutiger Machtmißbrauch und ein arrogantes Verhalten seitens des Dozenten vor, beim Herrn Berzewski nicht zum ersten Mal. An einen ähnlichen, autokratischen Führungsstil können wir uns nur aus der Schulzeit erinnern.
Doch auch die Reaktion der Studenten war verblüffend. Es folgte von ihnen keinerlei Äußerungen oder Handlungen, vom eisigen Schweigen abgesehen. Es ist unverständlich, daß die Studenten, die sonst in den Seminaren am PI alles und jedes in Frage stellen, keinen Finger für ihren Kommilitonen gehoben haben. Bei einer solchen phlegmatischen Solidaritätskundgebung blieb uns, und noch einer Handvoll anderer, nichts anderes übrig als die Veranstaltung zu verlassen.
Haben die Studenten etwa Angst? Warum wehren wir uns nicht, wenn sowas in unserem eigenen Hause stattfindet? (Vielleicht liegt es daran, daß Herr Berzewski eine Monopolstellung als Diplomprüfer im Fach Psychopathologie hat?) 0 Tempo, o mores!

Berlin, den 25.11.1982
Jan Ketil Arnulf Willi Haase

Ludgers Stellungnahme:

Ich bin der „Student“ mit eigenen Psychopharmakaerfahrungen aus obengenanntem Brief.
Ich bin Mitglied der Irren-Offensive e.V. und wollte mir mal anhören, was so’n Psychiater den Studenten für’n Schwachsinn erzählt.
Bis vor kurzem habe ich Tabakwaren verkauft und mußte daran denken, als ich Herrn Berzewski hörte, wie er Psychopharmaka anpries. Auf einem Verkäuferseminar für Tabakwaren ging es ähnlich zu: man redete von der Elektronik, die einen Feuerzeugfunken erzeugt, und nannte sie GEHIRN. Es wurde mit umfangreichem Wissen gearbeitet. Dabei denke ich an die Breite der Farbschattierungen von Tabakblättern, damit der CHARAKTER der Zigarre bestimmt werden kann. Mit diesem Wissen war ich in der Lage, sehr gut die Ladenhüter zu verkaufen.

Der Vortrag von Herrn Berzewski war ähnlich gelagert, nur handelte es sich bei ihm um das Abfallprodukt Mensch. Dabei denke ich an die breite Skala der Depressionen, worin durch eine Diagnose der Mensch auf einen Charakter festgelegt wird.
Als ich dann sagte: „Es ist eine Sauerei, daß Sie auf diese Art Menschen in Ihre Tasche stecken!“, bekam ich die zynische Antwort: „Großartig erkannt, wirklich sehr gut!“ Dann wurde ein Dia gezeigt, wo Antidepressiva wie OrgelPfeifen nebeneinander angeordnet waren. Berzewski redete von Wirkungen wie Antriebsstärke und Gedächtnisaufhellung, doch die tatsächliche Wirkung verschwieg er. Als ich dann sagte: „Das stimmt nicht! Ich kenne die Wirkung, ich habe das Dreckzeug selber geschluckt!“, bekam ich zur Antwort: „Auf der Grundlage kann ich nicht weiterdiskutieren! Wenn Sie noch einmal etwas sagen, laß ich

Sie aus dem Saal räumen!“ Die Studenten schwiegen.
Das kann ich begreifen. Sie hatten ja zuvor an der Garderobe den weißen Kittel ausprobiert. Sie schauten genau nach der Ärmellänge und stolzierten dann dreimal den Gang auf und ab wie ihr Berzewski.
Mensch, bin ich froh, daß ich nur Zigarrenverkäufer gelernt habe!

Ludger


Irren-Offensive Nr. 2: Das Ver-rücktenhaus – Ein Traum lII

Meine Vorstellung:

Zehn Ver-rückte wohnen dort und packen sofort an.
Zuerst versuchen wir, ein Cafe aufzubauen; wenn wir dort wohnen, müßte es klappen. Diese Gruppe probiert, zusammen zu leben und zu arbeiten.

Dann suchen wir (wenn Leben und Arbeiten gut klappt) die
Leute aus, die mitmachen wollen. Da wir in verschiedensten Stadtteilen Berlins wohnen, sind schon bestehende Gruppen, die ihre eigene Aktivität entwickelt haben (wenn diese nichts, auch nur im entferntesten Sinn, mit Psychiatrie zu tun haben), uns als Nachbarn genehm.
Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Erzieher, Studenten und viele andere haben sich nach unseren Richtlinien zu
orientieren. Wenn jene uns nicht so helfen wollen, wie wir es für richtig halten, dann wollen sie uns auch gar nicht helfen, sondern behandeln, um sich selbst zu profilieren: Wir können Euch von der „Behandlung“ erzählen, dafür könnt Ihr Eure verlogenen Bücher, Euren Unterrichtsstoff in den Gully werfen.
Darum sind wir mißtrauisch:
Großklinik, kleine Kliniken, Heime, alle Krankenhäuser – wir passen auf! -, sozialpsychiatrischer Dienst (,;wir sind die Fortschrittlichsten, wir setzen Euch den Psychiater ins Kommunikationszentrum“ …).
Alle, die es so „gut“ mit uns meinen, können wunderbar reden. –
Ludger Bruckmann

Traum drei:

„Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Erzieher, Studenten und viele andere haben sich nach unseren Richtlinien zu (richten-) Großklinik, kleine Kliniken, Heime, alle Krankenhäuser – wir passen auf! -, sozialpsychiatrischer Dienst („wir sind die Fortschrittlichsten, wir setzen Euch den Psychiater ins kommunikationszentrum“ …)
Alle, die es so „gut“ mit-uns meinen, können wunderbar reden. -“

Ludger Bruckmann

 


 

Irren-Offensive Nr. 4: Irren-Offensive oder Patientenclub?

Die Idee der Weglaufhäuser oder eines Weglaufhauses stammt aus Holland. Nicht nur habe ich die Irren Offensive mit gegründet, sondern arbeitete gleich zu Beginn in der Weglaufhausgruppe mit, dem späteren Verein zum Schutz vor Psychiatrischer Gewalt.

Die zu Beginn gute Idee von einem Verrückten Haus scheiterte an den Teilnehmern der Gruppe; alle wollten nur aufgefangen werden, als wir konkret zusammenziehen wollten. Fast jeder hatte die Haltung drauf „Hach was geht es mir wieder dreckig“. Es war völlig destruktiv. Auch halte ich nicht Leute die selbst Pharmaka nehmen, für die geeigneten Personen zum Absetzen von Psychopharmaka Hilfestellung zu geben. Es ist als wenn in einer AA-Gruppe, Besoffene die geeigneten Helfer sind.

Auf die erarbeitete Konzeption des Vereins zum Schutz vor Psychiatrischer Gewalt wurde geschimpft und diese für schlecht befunden. Mit dieser „schlechten Konzeption“ wollten dann drei Leute aus der Irren-Offensive die Weglaufhausgruppe allein machen und zwar nur für Betroffene und nur mit Betroffenen. Konkret wurden dann fünf Leute der Irren-Offensive kaltgestellt (rausgeschmissen), die zum großen Teil bis zu 10 Jahre ihre ganze Kraft im Dienst der Irren-Offensive einsetzten.

Es ist nicht nur so, daß die Leute die uns bekämpfen ihre Arbeitsstelle in der Irren-Offensive aufgrund unserer Vorarbeit haben, sondern sie schmeißen alle lang erarbeiteten Grundsätze über den Haufen. Tönen laut herum: Es geht nicht um Psychopharmaka und sind sich nicht zu schade Flugblätter in Psychiatrischen Anstalten auszuhängen, die sich gegen die Gründungsmitglieder richten. Bei Senatstreffen werden wir niedergebrüllt und es ist so schlimm, daß wir von den eigenen Leuten diagnostiziert werden. 11 Jahre kämpfe ich gegen die Diskriminierung, als Geisteskrank und es macht mich traurig dies von den Leuten der Irren-Offensive abzukriegen. Das ist nicht mehr die Irren-Offensive, die ich mitgegründet habe. Wie soll ich mit Leuten zusammenarbeiten die sagen, an Vereinbarungen brauchen wir uns nicht zu hafen?

Es gibt einen anonymen Spender der der Weglaufhausgruppe l Million DM zur Verfügung stellen wollte für den Kauf eines Hauses und nicht für goldene Wasserhähne in den Klapsen. –

Es sitzen die Feinde der Irren-Offensive in den eigenen Reihen und verhindern, daß das psychiatrische Testament gedruckt wird, bekämpfen das Projekt Weglaufhaus, dazu wird fürchterlich intrigiert – oft ein Auslöser um in der psychiatrischen Anstalt zu landen. Darum besuche ich seit dem letzten halben Jahr kein Plenum mehr, denn bei den Streitereien laufen zu viele Menschen weg, die dringend Hilfe benötigen.

Meine ganze Arbeit war und ist darauf gerichtet, daß Menschen die Möglichkeit erhalten, wieder angstfrei und glücklich zu leben. Der traurige Streit ist nur nützlich für unsere Feinde.

Ludger Bruckmann


 

Irren-Offensive Nr. 4: Anklage an die Psychiatrieplaner-innen

Zeitungen berichten über Elektro Schock und Psychiatrieskandale. In diesr Zeit rollen die Panzer und die Bevölkerung soll den Grütel enger schnallen. – Damit schafft der Staat eine Welt von größerem Konkurrenzkampf, größerer Arbeitslosigkeit und größeren sozialen Notstand. Dieses Angstfeld leugnet er weg in dem er Menschen als psychisch krank diagnostiziert. Menschen die Angst haben und verwirrt sind, verstehen die Welt nicht mehr. –

Zeitungen in Italien berichten vom Ende einer Reform. Der Problemloser gegen Angst Psychopharmaka hat nicht gewirkt. Die Menschen gingen daran kaputt. (Dank dem Einfluß der deutschen Sozialpsychiater-innen). Angehörige und Bevölkerung schreien wieder nach psychiatrischen Massenlagern. Das kennen wir noch aus der Nazizeit. – Die Winkel an den Kleidungsstücken sortierten nach Meinung der Herrschenden das „Asoziale Pack“. –

Ein System von Aussortieren, Kontrollieren, Inhaftieren.

Wir planen weiter Psychiatrie, so wörtlich Sibilla Fried. Das heißt Psychiatrievergrößerung. So wird einer fetten Gans (Psychiatrie) auch weiterhin noch der Arsch geschmiert. Hier sehen die Irrenanstalten aus wie Krankenhäuser, im Osten wie Klapsen oder Irrenanstalten. Das soll sich ändern, um den Menschen Sand in die Augen zu streuen. – (Psychiatrie = Polizeiwissenschaft nach dem Beispiel amerikanischer Patientenclubs, wo die Menschen so degeneriert werden, daß sie freiwillig Ihren Elek-tro-Schock abholen.)

Herr Orwat müßte doch darüber informiert sein, daß seine C.D.U. Freunde Präparate zur Gehirnwäsche bei Systemgegnern im Osten, im Westen als Medizin bezeichnen (gleiche chemische Zusammensetzung).

Das Problem was beim Menschen beginnt, wird als „psychische Krankheit“ diagnostiziert. Das allein macht schon krank und ist ungesund. Die Psychodrogen verwandeln den Unartigen durch vorübergehende hirnorganische Schädigung zum Artigen. – So bekommen jene zwanghaft Normalen mit ihren autoritären Schüben eine Unterdrükkung und Fremdbestimmung zustande, die Menschen in eine Zwangsjacke von Verhaltensmustern zwängt, die gar nicht ihre eigene ist. – Wenn dann die Verrücktheit ausbricht führen jene zwanghaft Normalen einen Eiertanz auf, der zwischen merkwürdigen Verständnis von „psychischer Krankheit“ und Unverständnis des ihm zuvor so Untertanwilligen gewesen ist. –

Da wo Alternative Projekte zum Psychiater -in und damit auch zu Psychopharmaka griffen, wurden Geldeinflüsse des Senats sichtbarf und Betroffene verraten. – Vernünftgige Psychotherapie kann nur stattfinden, wenn Psychodrogen weggelassen werden.-

Beim Beichtvater gilt das Beichtgeheimnis. -Wieso müssen Therapeuten zum Vertrauensbruch greifen und Informationen weitergeben, um ihr Geld von den Kassen zu bekommen. Meine Anklage geht an die kassenärztliche Vereinigung und an den D.P.W, die diese Perversionen betreiben. Psychoscheiße habe ich bei Psychologen staatlicher Einrichtungen erlebt. Größter Vertrauensmißbrauch und reine Verarscherei findet dort statt. –

Heute versetzt der Bundesrechnungshof jene gesunden Zellen die einen anderen Weg gehen in Panik. Aus dem Topf Gesundheit wird weiterhin die krankmachende Psychiatrie bezahlt. Nur weil ein Projekt Weglaufhaus die Interessen der Betroffenen nicht verraten hat, wurden diesem Projekt die Gelder gestrichen. Ein politischer Skandal, den wir insbesondere Herrn Orwat und Sibilla Fried zu verdanken haben.

Zeigen Sie mir doch einmal Menschen, die durch psychiatrische Behandlung, wieder selbstbewußt, lebensfroh und lebendig wurden. Dank ihrer schmutzigen Politik haben alle Chancen wie der Hund beim Metzger.

In tiefer Trauer Ludger Bruckmann

Dies ist auch meine persönliche Antwort zum Ablehnungsbescheid des Senats, für die Finanzierung eines Weglaufhauses.