Dänemark beendet staatliche Pathologisierung von Transsexualität
Zum Jahresbeginn hat Dänemark Transsexualität von der Liste psychischer Störungen gestrichen. Damit beendet das skandinavische Land die global geläufige Diskriminierung gegen Transpersonen in seinem Einflussbereich. Das dänische Gesundheitsministerium nimmt für sich sogar in Anspruch, dass Dänemark weltweit der erste Staat ist, der diesen Schritt unternimmt (allerdings hat laut SPIEGEL auch Frankreich diesen Schritt bereits 2010 unternommen). Geschlechtsumwandlungen und Hormonbehandlungen sollen aber weiterhin auf Wunsch der Betroffenen möglich sein. Søren Laursen, begrüßte diesen Schritt für die dänischen LGBT-Community: „Jetzt wird man nicht mehr als psychisch krank abgestempelt. Jetzt wird das gesehen, was da ist – eine Variation.“
Schon zuvor hatte der Europarat in einer Resolution alle Mitgliedstaaten aufgefordert, die staatlich gestützte Pathologisierung von transsexuellen Menschen zu beenden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dagegen betrachtet diese Variation unter dem Terminus „Störung der Geschlechtsidentität“ weiterhin als psychische Störung; eine Haltung die nicht zuletzt die Menschenverachtung veranschaulicht, die psychische Krankheitsmodelle in sich tragen.
Zur Situation in Deutschland und weiteren Lektüre sei an dieser Stelle auch folgende Publikation empfohlen:
Allex, Anne (Hrsg.): Stop Trans*-Pathologisierung. Berliner Beiträge für eine internationale Kampagne. AG SPAK Bücher