PsychiaterInnen foltern I
Dass psychiatrische Zwangsbehandlung als Folter zu bezeichnen ist, dafür gibt es nach dem Sonderberichterstatter über Folter des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Juan E. Méndez, nun einen besonders prominenten Fürsprecher:
Papst Franziskus
hat in seiner bemerkenswerten Rede am 23.10.2014 in der Psychiatrie Folter erkannt!
Zitat daraus, ca. Mitte:
Die Folter wird nicht mehr nur als Mittel angewandt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wie ein Geständnis oder die Denunziation – Praktiken, die für die Doktrin der nationalen Sicherheit kennzeichnend sind –, sondern sie stellen einen echten zusätzlichen Schmerz dar, der zu den Übeln, die die Inhaftierung mit sich bringt, noch hinzukommt. Auf diese Weise wird nicht nur in geheimen Internierungs- oder modernen Konzentrationslagern gefoltert, sondern auch in Gefängnissen, Jugendstrafanstalten, psychiatrischen Kliniken, Kommissariaten und anderen Strafanstalten. [fett von uns]
Er macht dabei keine hinterlistige Unterscheidung in psychiatrischer Folter angeblich nur in „Schurkenstaaten“, sondern spricht ohne Einschränkung über die ganze Welt.
Für uns besonders wichtig: Papst Franziskus spricht in seiner Rede von dem Primat des Prinzips »pro homine« also der Verletzung der Würde, die durch diese Zwangsmaßnahmen den Übeln, die die Inhaftierung mit sich bringt, hinzugefügt wird. Damit können auch die Menschenrechte nicht mehr in solche geteilt werden, die nur für „Gesunde“ gelten, aber nicht mehr für vermeintlich oder tatsächlich „Geisteskranke“!
Die psychiatrischen Folter-Verbrechen werden an Menschen begangen, egal ob für gesund oder krank erklärt.
Und damit erklärt sich auch, warum der Papst die psychiatrischen Kliniken bei den Strafanstalten einordnet.
Die hier verlinkte Rede ist sehr lesenswert!
Besonders pikant: die Präsidentin der DGPPN, Frau Dr. med. Iris Hauth, arbeitet im St. Joseph Krankenhaus in Berlin, das mit den „Alexianern“ als Träger der katholischen Kirche gehört.
Sie hat sich in einer Sendung des Deutschlandfunks am 10.12.2013 besonders deutlich für folternde-Zwangsbehandlung ausgesprochen, sogar dann, wenn das illegal wäre. Hier nachzulesen.
Stellt sich die Psychiaterin Dr. Iris Hauth also über den Papst?
Anfragen per Mail an sie hier: I.Hauth@alexius.de