20.9.: Gießen + Lindau Demonstrationen gegen Zwangspsychiatrie

Spontandemo am Stachus in München 7.9.2014 mit Ilona Haslbauer (rechts am Transparent)

Spontandemo am Stachus in München 7.9.2014 mit Ilona Haslbauer (rechts am Transparent)

Samstag, 20.9.2014 um 16 Uhr:
Sechster Protestgang gegen Zwangspsychiatrie in Gießen

Start: Eingang Vitos Klinik Psychiatrie, Licherstraße.
Dann: Inspektion und Kundgebungen auf dem Gelände der Psychiatrie.
Es wäre schön, wenn wieder Menschen mit kreativen Ideen mitmachen. Von Redebeiträgen (wir haben unseren Fahrradhänger-Lautsprecher dann wieder dabei) über Kreidemalereien, Flugblätter, Theaterspiel, Musik oder Spruchbänder ist alles gern gesehen.

Erklärung der Veranstalter:
Erneut rufen Gegner_innen der Zwangsbehandlung in psychiatrischen Kliniken zu einem Protestgang auf. Das sechste Mal soll es über das Gelände der Vitosklinik in Gießen gehen. Treffpunkt ist am Samstag, den 20.9.2014 um 16 Uhr die Einfahrt zur Vitosklinik in der Licher Straße 106 (stadteinwärts neben der Autobahnauffahrt). „Wir wollen das Ende jeder Zwangsbehandlungen – aber wir kritisieren auch die konkreten Übergriffe und Rechtsbrüche, die in den Gießener Kliniken und anderswo an der Tagesordnung sind“, schildert Demoanmelder Jörg Bergstedt die Ziele des Umzugs. „Die Menschen dort sind ihren selbsternannten Betreuer_innen schutzlos ausgeliefert – und die Gesellschaft guckt weg.“

Erneut gab es Informationen aus dem Inneren der geschlossenen Häuser, dass mit Strafen und Druck auf den wachsenden Protest reagiert wird. „Wer Menschen ohne Rechtsgrundlage daran hindert, das Anliegen einer Versammlung zur Kenntnis nehmen zu können, steht außerhalb des Grundgesetzes“, kommentieren die Organisator_innen des Protestes solches Verhalten der Klinikleitung um den umstrittenen ärztlichen Leiter Dr. Rüdiger Müller-Isberner. „Klinikchef und zuliefernde Justiz bewerben ihre Rechtsbrüche sogar in ihren Fach- und Lehrbüchern“, wiesen die Demonstrant_innen bei den vergangenen Protestmärschen mit entsprechenden Zitaten nach. Den Druck auf Patient_innen werten sie als Zeichen der Angst seitens der Klinik, dass die unerträglichen Verhältnisse hinter den Mauern an eine breitere Öffentlichkeit gelangen könnten. Genau das sollen die Kundgebungen bezwecken.

Bergstedt und andere Beteiligte hoffen, dass der Kreis von Menschen größer wird, die sich dafür interessieren, was deutschlandweit über 200.000 Personen betrifft. „Niemand kann sich sicher sein, nicht plötzlich eingesperrt und misshandelt zu werden“, heißt es in Aufrufen zur Demonstration. Es lohne sich, z.B. durch Patientenverfügungen den eigenen Schutz zu stärken, aber auch dafür zu kämpfen, dass solcher Schutz in Gießen auch zur Geltung kommt. Äußerungen aus der Vitosklinik in der Licher Straßen ließen darauf schließen, dass dort weder die Menschen noch das geltende Recht geachtet würden. „Wir gehen dorthin, bis sich das ändert!“

Internetseite der Zwangspsychiatriegegner_innen in und um Gießen
Kontakt über die Projektwerkstatt, Tel. 06401-903283 und kobra@projektwerkstatt.de
(Die Versammlung ist, wie üblich, bei der zuständigen Behörde angemeldet.)

Anschließend für alle, die Interesse haben: Fahrt in die Projektwerkstatt
(Reiskirchen-Saasen, Ludwigstr. 11 – direkt von der Vitos-Klinik ab Bahnhof „Gießen/Licher Straße“ mit dem Zug erreichbar, aussteigen in „Saasen“, dann noch 4min Fußweg).
Dort Gelegenheit zum Planen weiterer Aktivitäten und Austausch von Ideen. Übernachtung möglich (mehr über die Projektwerkstatt).

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63_stgb_thumbSamstag den 20.9. ab 12 Uhr, Treffpunkt Maximilianstr. 44
Drei Länder Demo auf der Insel Lindau, Bodensee


Erklärung der Veranstalter:

  • Demonstration gegen Behördenwillkür,
  • gegen Jugendämter,
  • gegen Kinderhandel,
  • gegen Kinderheime,
  • gegen falsche Gutachten,
  • gegen Psychiatrien – Paragraph 63 gehört abgeschafft,
  • gegen Jobcenter Sanktionen u. Arbeitsverbot wegen falschen Gutachten,die nach Aktenlage entschieden werden,
  • gegen Betreuung, von gesunden Menschen, die allein leben können oder Verwandte haben die sich kümmern

Weitere Infos, z.B. Mitfahrgelegenheiten, hier