Aufruf zum T4 Umzug 2025

Am 2.Mai dem Remembrance and Resistance Tag*, treffen wir uns um 13.30 Uhr in der Tiergartenstr. 4 am Denkmal für die Opfer des systematischen ärztlichen Massenmords von 1939-1949.
Anschießend ziehen wir in einer Demonstration zur Landesvertretung von NRW beim Bund, denn das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen betreibt seit 2022  PeRiskoP, ein umfassendes Denunziations-Programm zur Früherkennung von „Personen mit Risikopotenzial“. Seit Mai 2022 wird PeRiskoP in allen 47 Kreispolizeibehörden Nordrhein-Westfalens eingesetzt. Dazu werden sog. „Prüffälle“ möglichst niederschwellig (also beim ersten Gedanken!) bestimmt**, die in enger Zusammenarbeit zwischen Polizei und anderen Behörden wie Schulen, Gesundheitsämtern und psychiatrischen Einrichtungen durchleuchtet und weiter verfolgt werden.
Mit diesem Psychiatrisierungs- und Überwachungsprogramm wird ein Denunziationssystem geschaffen, dass an die Methoden der Stasi- und/oder Blockwart Bespritzelung erinnert. NRW will es in der neuen Legislatur in der ganzen BRD zur Anwendung bringen.

Danach ziehen wir zum Sitz der Bundesärztekammer Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin weiter: https://maps.app.goo.gl/X3FUZuv5FALgtjzK9
Wir ziehen zur Bundesärztekammer, weil die organisierte bundesdeutsche Ärzteschaft sich weigert, die Forderung zu unterstützen, dass die Psychiatrie gewaltfrei wird, wie es die UN (durch das Hochkommissariat für Menschenrechte) und die Weltgesundheitsorganisation  verlangen.*** Die Bundesärztekammer täuscht stattdessen angebliche „Handlungsunfähigkeit“ vor. Sie behauptet nicht dafür zuständig zu sein, weil nur der Gesetzgeber das entscheiden könne.**** Ärzte haben den systematischen Massenmord als Verantwortliche begangen. Ihre Ärzteorganisation meint aber heute bei der Fortsetzung der Gewaltausübung ihrer psychiatrischen KollegInnen ihre Hände in Unschuld waschen zu können. Die menschenrechtlich und medizinisch erhobene internationale Forderung ist ihnen schnurzpiepe. Sie hat das Humanitäre Preis gegeben.

Wir ziehen zum Sitz der Bundesärztekammer, um den Ort zu besichtigen, an dem wir in den anschließenden Wochen wieder und wieder demonstrieren werden. Dafür suchen wir noch Unterstützung. Bitte bei unserem Koordinator die Bereitschaft  anmelden, wann Sie in der Zeit von 2.5. bis 31.5. mitmachen können: Tel: 030-291 1001 oder E-Mail: uwe_pankow@gmx.de

Dies ist ein Aufruf der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener | Vorbergstr. 9a | 10823 Berlin |die-bpe@berlin.de
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*       https://www.freedom-of-thought.de/may2/
**     https://polizei.nrw/artikel/erkennen-bewerten-handeln
***  https://www.die-bpe.de/who&un.pdf
****https://die-bpe.de/wp-content/uploads/2024/10/Briefwechsel.pdf

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Nicht nur in NRW wird mit PeRiskoP ein staatliches Register aufgemacht (siehe oben), sondern auch in Hessen werden gerade mit der Task Force PAVG(Psychisch Auffällige / Vielschreiber / Gewalttäter) alle Personen überprüfen, die im polizeilichen Auskunftssystem derzeit mit einem sog. Personengebundenen Hinweis (PHW) Psychische und Verhaltensstörung (PSYV) gespeichert sind. Die Vergabe der PHW ist für die Polizei von großer Bedeutung. Sie dient angeblich der Sensibilisierung im Umgang mit der betroffenen Person und mahnt zur Eigensicherung, Schutz der betroffenen Person sowie Unbeteiligter. Diese, mit dem sog. PHW gespeicherten Personen werden nun schnellstmöglich durch die Task Force gesondert überprüft. Hierzu werden zunächst alle polizeilich verfügbaren Informationen erhoben und ausgewertet. Nach erfolgter Bewertung der vorliegenden Informationen und Sachverhalte können sich individuell gezielte polizeiliche Maßnahmen anschließen, um eine konkrete Gefährdung auszuschließen und das Risiko weiter zu minimieren. Hört! Hört!
Bei Vielschreibern handelt es sich um Personen, von denen grundsätzlich keine Gefährdung ausgeht, die jedoch oftmals Behörden und Institutionen mit einer Vielzahl von teils wirren und komplexen schriftlichen Eingaben nerven. Aber da es offenbar dort keine Papierkörbe gibt, wird jetzt die Poliziei eingeschaltet, siehe hier und hier.

Fazit: Nie war die PatVerfü so wertvoll wie heute – unbedingt eine haben! Sie vorzeigen, um sich NIE psychiatrisch diagnostizieren lassen zu müssen. Gegen den Willen wird eine Diagnose zur Körperverletzung, siehe: LG Köln Urteil vom 8.2.1995, 25 O 308/92

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Dagegen ist diese Meldung aus der Schweiz ein trauriger Witz:
Im Land mit der grössten Dichte an Psychiatern werden die Wartelisten für Termine immer länger. Welche Masche läuft denn da?
Paradox: Steigerung der Nachfrage durch Vergrößerung des Angebots – und Allen geht es schlechter!  Siehe Neue Züricher Zeitung