Aufruf zum T 4 Umzug am 2. Mai
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Aufruf zum 28. Remembrance and Resistance Tag am Dienstag, 2.5. um 14 Uhr, Berlin, Tiergartenstr. 4, Treffpunkt für den T 4 Umzug:
Gewaltfreie Psychiatrie!
Weg mit § 20, 21, 63, 64 StGB:
Schon lange kritisieren wir, dass per Gesetz angeblich die Schuldunfähigkeit mit psychiatrischer Expertise festgestellt werden könne. Dem Richter zur Hand gehend, soll mit so absurden Bezeichnungen wie z.B. Gute Fassade oder mutwilligen Unterstellungen wie Vorgetäuschte Krankheitseinsicht die unbefristete und dauerhafte Einsperrung, ja Zwangsbehandlung mit hoch potenten Drogen gerechtfertigt werden können. Es ist ein Angriff auf den Menschen in seinem Mensch-Dasein. Denn schuldig kann er als Erwachsener immer werden, auch ohne dass biblische Erbschuld postuliert werden müsste. Da er als Erwachsener die Regeln des Zusammenlebens gelernt haben sollte, macht er sich schuldig, wenn er beabsichtigt oder auch unbeabsichtigt anderen Menschen schadet bzw. deren Rechte verletzt. Kennzeichnend für den Menschen ist, dass er ein moralisches Tier ist. Schuldig werden zu können, ist also eine anthropologisch feststehende Tatsache und kein medizinischer Fall.
Deshalb muss diese Gesetzgebung endlich abgeschafft werden, da sie im Kern das Mensch-Sein bestreitet. Sie ist eine ins rechtlich/symbolisch verschobene Gattungsschranke, die Simulation von Recht. Sie kam 1933 in Deutschland in´s Gesetz und beförderte die angeblich „Geisteskranken“ in einer systematischen Massenmordaktion ab 1939 in die Gaskammern und mordete von 1941 bis 1949 durch systematisches Verhungern lassen.
Die Debatte um die Abschaffung des Maßregelvollzug ist in Gang gekommen, seit die Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie (DGSP) im März letzten Jahres ihren Beschluss der Forderung einer Abschaffung der §§ 20, 21, 63 und 64 StGB, also die Abschaffung der Forensik, veröffentlicht hat. Er ermöglicht völlig neue Bündnisse.
Dieses Jahr ziehen wir zur Charité, vor das Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin