Razzia bei Kinderpsychiater Winterhoff

Der in vielen Talkshows als „Experte“ gefeierte Kinderpsychiater Michael Winterhoff erpresste Eltern, keine zweite Meinung einzuholen. Über viele weitere üble Repressionsmaßnahmen und schiere Machtdemonstrationen wurde am 9.8.2021 in einem Film in der ARD berichtet. Darauf wiesen wir hier schon einmal hin.

Am Freitag den 13.5. hatte nun Herrn Winterhoff das Pech, dass die Polizei aufgrund der Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung in einer Razzia nicht nur die ehemaligen Bonner Praxis des Kinderpsychiaters, sondern auch15 Jugendhilfeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, durchsuchte. Über diese Razzia wurde wiederum in der Tagesschau unter dem Titel: Verdacht der Körperverletzung – Razzia bei Kinderpsychiater Winterhoff und in der Süddeutschen Zeitung ausführlich berichtet. So einen Aufwand betreibt die Staatsanwaltschaft eigentlich nur, wenn sie sich sicher ist, Anklage erheben  zu können. Über den Prozess dürfte dann wieder ausführlich berichtet werden. Wie über den Fall wohl beim Kongress der Kinder- und Jugendpsychiatrie diskutiert wird, der noch bis zum Samstag 20.5. in Magdeburg tagt?

Ergänzung 23.6.2022: Nach Information von WDR und „Süddeutscher Zeitung“ beschlagnahmten die Ermittler bei der Razzia mehr als 2000 Patientenakten. Die Staatsanwaltschaft Bonn untersucht nun „eine hohe dreistellige Zahl an Fällen“ möglicherweise schwerer Schädigungen durch Winterhoffs Behandlungen. Siehe hier den Bericht aus der Tagesschau.

Update: Wie die Tagesschau am 4.7.2023  berichtet hat die Staatsanwaltschaqft Bonn nun eine Klage bei Gericht eingereicht, siehe:  www.tagesschau.de/investigativ/wdr/kinderpsychiater-winterhoff-anklage-100.html