Interview mit Dr. David Schneider-Addae-Mensah
Der Schattenblick veröffentlichte ein Gespräch mit Dr. David Schneider-Addae-Mensah über Ohnmacht, Zwang und Psychiatrie, das am 22. November 2013 in der Universität Essen bei der Tagung über eine gewaltfreie Psychiatrie entstand:.
Auf der dunklen Seite der Demokratie
Zitate daraus:
„Schattenblick: Müßte man daher konsequenterweise die Abschaffung der Psychiatrie fordern?
David Schneider-Addae-Mensah: Jedenfalls fordern die Betroffenenverbände die Abschaffung der Zwangspsychiatrie. Das ist schließlich auch das Thema dieser Tagung. Wenn dieser Zwang abgeschafft wäre, hätte man sicherlich einen großen Teil dieses Graubereichs reduziert. Ob die Psychiatrie komplett abschaffbar ist, weiß ich nicht. Aus meiner Sicht wäre das durchaus möglich, aber es handelt sich dabei sicherlich um ein sehr dickes Brett, das zu bohren ist. Bis dahin werden noch einige Jährchen ins Land gehen.“ […]
„SB: Haben Sie hinsichtlich der Zwangsbehandlung noch weitere juristische Projekte im Auge?
DS: Die nächsten konkreten Schritte müssen darauf abzielen, die jetzigen Rechtsgrundlagen für die Zwangsbehandlung im BGB wieder zu kippen. Auch die Neuregelungen in Baden-Württemberg müssen gekippt und weitere Neuregelungen möglichst verhindert werden. Mir persönlich liegt vor allem die Frage am Herzen, ob man bei akuten angeblichen Anfällen zwangsbehandeln darf oder nicht. Häufig sind es reine Wutanfälle, die manchmal etwas heftig ausfallen, aber dennoch handelt es sich dabei um keine psychotischen Ereignisse, als die sie häufig dargestellt werden. Ich würde mir wünschen, daß die Zwangsbehandlung in diesen sogenannten Akutsituationen verboten wird.“ (Interview vollständig nachzulesen hier)