Koalition der Heuchler
Landesverband Psychiatrie-Erfahrener
Berlin-Brandenburg e.V. Im Werner-Fuß-Zentrum Scharnweberstr. 29 10247 Berlin Tel.: 030-291 1001 Fax.: 030-782 8947 www.psychiatrie-erfahrene.de |
Presseerklärung
Ernst Klee: „Nicht die Nazis haben die Ärzte gebraucht, sondern die Ärzte die Nazis!“
Die Koalition der Heuchler macht eine Pressekonferenz
– die Kulturstaatsministerin einer zynischen Republik, die jeden Tag mehr den Beweis bestätigt, dass diese Republik zynisch ist. In ihr sind die Opfer des systematischen ärztlichen Massenmords, immer euphemisch im Nazi-Jargon als „Euthanasie“ verharmlost, seit 1939 unverändert nur eine Fleischmasse (ausführlich nachzulesen in: „Die Zynische Republik„).
– Ein früherer Ärztekammerpräsident, der besonders dadurch aufgefallen ist, dass er das Unwort des Jahres 98 geprägt hat: Sozialverträgliches Frühableben. Stolz wiederholt er zwei Jahre danach: „Ich würde das unter den gegebenen Umständen immer wieder sagen“, ja er brüstet sich sogar schon 1977 von Selbstbeteiligung durch Tod gesprochen zu haben. So öffentlich kund zu tun, was für eine Wunschproduktion der oberste Ärztefunktionär hat, wenn die ärztlichen Honorarforderungen nicht zügig umgesetzt werden, ist erhellend – und es reißt einer Profession die Maske vom Gesicht, die deshalb nicht streiken darf, weil dann offenkundig wird, dass die Sterbezahlen signifikant zurückgehen, wie es die Beispiele belegen wo ein Streik trotzdem mal gewagt wurde.
Ein Hohn, wenn er auch nur eine Silbe über das ärztliche Massenmorden verliert!
– das Bundesarchiv – das zwar nicht wagt, die Akten der von den Ärzten Ermordeten zu vernichten, aber alles tut, um ja den Angehörigen die Wahrheit vorzuenthalten. Darin hat es eine große Niederlage erlitten, seit Hagai Aviel aus Israel die Liste mit über 30.000 Namen im Internet veröffentlicht hat: http://www.iaapa.de/il/46024/Claims.html
Was tut Herr Oldenhage und das Vertuschungsarchiv: es verbietet den Angehörigen irgend etwas über ihre ermordeten Familienmitglieder in die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, erpreßt sie damit, dass nur dann, wenn sie das unterschreiben, sie die Akte einsehen dürfen. Die Angehörigen der Opfer dürfen also nach der Anweisung dieser Republik und seines Archivs nicht mal einen Gedenkstein setzen, der ja verheimlichte Morde und ihre Opfer in der Öffentlichkeit sichtbar machen würde.
So lügt die Koalition der Heuchler:
Seit den Nürnberger Ärzteprozessen ist bis 1945 von einer Zahl von 275.000 direkt ärztlich Ermordeten auszugehen, also wird schon in dem Einladungstext zur Pressekonferenz ein Drittel der Ermordeten weggelogen.
Und dann kommt die bösartigste Geschichtsfälschung: es wird weggelogen, dass der medizinische Holocaust in den Psychiatrien, der systematische Massenmord durch gezielte Tothungerdiät bis 1949 weiter ging und weitere ca. 25.000 Opfer schuf.
Diese doppelte Lüge verrät, um was es der Koalition der Heuchler geht: Solidarität mit den Tätern – die Koalition entpuppt sich als ein weiteres Täterschutz- und Vertuschungskartell zur Verhinderung der unabhängigen Ermittlung der ermordeten Personen, Verhinderung der politischen und moralischen Bewertung des Massenmords, Verhinderung von Wiedergutmachungszahlungen an die Angehörigen der Opfer.