Wo Pippi eingesperrt, gedemütigt, fixiert und vollgepumpt mit Psychopharmaka 20 Jahre früher sterben würde …
Der investigative Journalist Jörg Bergstedt lädt ein zur Premiere seiner Ton-Bilder-Schau
zu Anspruch und Wirklichkeit hinter psychiatrischen Mauern und Zäunen.
Am Donnerstag, 5.10. um 19.00 Uhr im Mehringhof, Gneisenaustr. 2 in Berlin-Kreuzberg
und
am Samstag, 7.10. um 16 Uhr in Potsdam im Madia, Lindenstr. 47:
Aus dessen Ankündigung:
„Die Schau wird erstmals gezeigt – aus Anlass des am 8.10. in Berlin beginnenden Weltkongresses der Psychiatrie in Berlin !!!
240.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland gegen ihren Willen psychiatrisch zwangsbehandelt. Solche „Behandlungen“ haben es in sich. Es sind qualvolle Unterwerfungsrituale, bei denen die eine Seite alle Macht hat und die andere keine. Das geben die Chefs deutscher Kliniken selbst zu. Der Wille des Patienten würde gar nichts zählen, schrieb der Leiter einer forensischen Psychiatrie in einem Brief an die Vorsorgebevollmächtigte eines Gefangenen – und erteilte ihr Hausverbot.
Auch andere Verbrechen geben die Täter*innen in Weiß offen zu: Wenn passende Medikamente fehlen, würden halt andere genommen. Die seien dann zwar nicht zugelassen, aber das mache nichts. Disziplinarmaßnahmen würden als Therapie verschleiert. 18 bis 25 Jahre kürzer würden Menschen leben, die über lange Zeit Psychopharmaka nehmen – in der Regel: nehmen müssen. Der Staat hat mit den geschlossenen Psychiatrien Räume geschaffen, in denen die Untergebrachten Freiwild sind. 359 Euro erhalten die Kliniken dafür pro Tag und Person. Die Klinikärzt*innen sitzen selbst vor Gericht und schreiben die Gutachten, die ihnen die Betten füllen. Über Fördervereine organisieren sie ein zusätzliches, undurchsichtiges Umfeld. Die Ton-Bilder-Schau des investigativen Journalisten Jörg Bergstedt gibt einen tiefen Blick hinter die Kulissen der Zwangspsychiatrie, dargestellt vor allem an Unterlagen, die aus den Psychiatrien selbst stammen.
Den Abschluss bildet die Frage, wie eine Welt ohne Zwangsbehandlungen aussehen könnte – und was das alles mit Pippi Langstrumpf zu tun hat.“